Hallo ihr Lieben,
nachmittags gibt es bei uns Obst oder Gemüse, manchmal mit Joghurt, als Müsli oder als Rohkost zu einem Leberwurstbrot. Oft biete ich dem Windelpiraten verschiedene Obst- und Gemüsesorten klein geschnitten in Schälchen sortiert an. Der kleine Mann liebt es, sich durch das Angebot verschiedener Geschmäcker zu probieren und natürlich sind einige Schalen schneller leer als andere. So mancher Teller bleibt nach dem Testen gänzlich unberührt. Und genauso soll und darf es sein!
Ich finde es toll zu sehen, dass der Sohnemann einen sehr eigenen Geschmackssinn hat und auch zu beobachten, wie dieser sich entwickelt. Oftmals entdeckt er seine Faszination für ein bestimmtes Obst erst nach mehrmaligem Probieren.
Für Kinder ist es wichtig, Lebensmittel unterschiedlicher Geschmacksrichtungen kennen zu lernen und auch süß und sauer gegenüberzustellen. Denn der Geschmackssinn eines Kindes ist nur zu einem kleinen Teil angeboren und in erster Linie erlernt. Im frühen Kindesalter braucht es für die Zwerge zum Beispiel mehr Süße in einem Lebensmittel, als für Erwachsene, um eine Frucht o.Ä. wirklich als süß zu empfinden. Um differenzierte Geschmacksmuster zu bilden, müssen Kinder eine Vielzahl unterschiedlicher Geschmäcker kennen lernen, aber gleichzeitig Bekanntes (sowohl beliebte, wie auch eher unbeliebte Speisen) immer wieder auf's Neue schmecken.
Mittlerweile kann der Windelpirat bei sehr vielen Dingen eine Verknüpfung zwischen Lebensmittel und Geschmack herstellen und fordert auch sehr gezielt das ein oder andere Produkt ein. Nicht zuletzt beim Einkaufen entscheidet er immer mehr mit, welche Speisen in den Einkaufswagen wandern.
Schwierig wird es für Kinder dann, wenn Lebensmittel nur in gekochter oder verarbeiteter Form genossen werden können. Rohes Fleisch oder Fisch hat optisch nur wenig mit dem Geschnetzelten oder den frittierten Filets in der Pfanne zu tun und kann in rohem Zustand nicht probiert werden. Auch einige Gemüsesorten, wie Kartoffeln, sind nicht für den ungegarten Genuss geeignet. Hier hilft der Zwerg gerne mit beim Schnippeln und Schälen, lurt in sämtliche Kochtöpfe und wird - so gut es geht - in den Kochprozess integriert. So erkennt der kleine Mann auch auf seinem Teller noch, wo sich die Kartoffeln nun verstecken. Nämlich im Brei :-).
Ich wünsche euch auch viel Spaß beim Probieren, Knabbern und Naschen.
Nadine